APRIL 2024 | Projektabschluss | |
JANUAR BIS MÄRZ 2024 | Rückbau bzw. Umbau des ehemaligen Nierslaufs | |
NOVEMBER BIS DEZEMBER 2023 | Rückbau Wehr Zoppenbroich Anschluss neuer linksseitiger Nierslauf | |
SEPTEMBER 2023 | Öffnung rechter Niersabschnitt | |
MAI BIS OKTOBER 2023 | Herstellung Hebewerk zur Speisung der Teiche Herstellung Düker Alte Niers | |
MAI BIS NOVEMBER 2023 | Erdbau linke Niersseite | |
FEBRUAR BIS APRIL 2023 | Einbau Durchlass Niersrad-/Wanderweg | |
NOVEMBER 2022 | Archäologische Untersuchung links des bisherigen Nierskanals | |
MAI BIS OKTOBER 2022 | Dükerung der Gasleitung links des alten Nierskanals | |
HERBST 2021 BIS FRÜHJAHR 2022 | Weitere Gehölzfällungen links des bisherigen Nierskanals | |
MAI BIS OKTOBER 2021 | Aushub des neuen Nierslaufs rechts des alten Nierskanals Archäologische Untersuchung links des bisherigen Nierskanals | |
FRÜHJAHR 2021 | Kampfmittelsondierung auf den gerodeten Flächen, wo das neue Bachbett rechts des bisherigen Nierskanals verlaufen wird. | |
HERBST 2020 BIS FRÜHJAHR 2021 | Gehölzfällungen links und rechts der Niers | |
OKTOBER 2020 | Bodenprobenahme | |
OKTOBER 2020 | Höhlenbaumkontrolle |
Niersrenaturierung Bresgespark
Ein großer Schritt in Richtung einer guten ökologischen Entwicklung der Niers
In der im Frühjahr 2024 abgeschlossenen Gewässerumgestaltung der Niers im Bresgespark in Mönchengladbach wurden rund 3,7 km Gewässer neu gebaut und naturnah gestaltet. Damit wurde der Niers ein Auenbereich in der Größe von rund 13 Fußballfeldern wieder zurückgegeben und somit neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere sowie Überflutungsflächen für Hochwässer geschaffen. Mit dieser Umgestaltung mitten im städtischen Raum wird die Biodiversität und der Artenschutz gestärkt, der natürliche Wasserkreislauf unterstützt und somit ein Beitrag zur Klimaresilienz der Niers und ihres Umfeldes geleistet.
Aktuelles
04.05.2024
Tag des offenen Gewässers im Bresgespark
Was ändert sich durch die Renaturierung?
Mit dem Projekt Bresgespark renaturierte der Niersverband die Niers zwischen Römerstraße/Am Torfbend und Zoppenbroich im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt.
Die Bauarbeiten ersetzten den ehemals begradigten und durch zwei Wehre angestauten Flussabschnitt durch einen nun vielfach geschwungenen Gewässerlauf. Dabei wurde die Niers um 2,7 Kilometer verlängert, was die gesamte Ökologie des Flusses verbessert. Durch Bodenabtrag entstanden tiefer gelegene Überflutungsflächen zum Rückhalt von Hochwässern mit einem natürlichen Rückhaltevolumen von insgesamt rund 76.000 m3.
Mit der Verlängerung des Flussabschnitts und dem Rückbau der Wehranlagen wird die Niers für Gewässerorganismen wieder durchgängig. Die Durchgängigkeit von Fließgewässern ist eine der Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Wie profitiert die Natur von der Renaturierung?
Der Naturschutz spielt bei der naturnahen Umgestaltung des Nierslaufs im Bresgespark eine zentrale Rolle. In der neuen Aue finden Tiere und Pflanzen einen abwechslungsreichen und natürlichen Lebensraum. Der hauptsächlich aus Pappeln bestehende Baumbestand wird sich zu einem standorttypischen, an die Folgen des Klimawandels angepassten Auwald entwickeln.
Mit der auf rund 3,7 km verlängerten, neu gebauten und naturnah gestalteten Niers bleibt die Fließgeschwindigkeit auch bei Einleitung von Regenwasser so niedrig, dass Kleinlebewesen und Pflanzen am Grund nicht weggeschwemmt werden. Die neu gewonnene Durchgängigkeit ermöglicht wandernden aquatischen Arten zudem, sich frei durch das Gewässer zu bewegen.
Mit dem Projekt wurde der Niers ein Auenbereich in der Größe von ca. 13 Fußballfeldern wieder zurückgegeben und somit neue Lebensräume sowie Überflutungsflächen für Hochwässer geschaffen. Mit dieser Umgestaltung mitten im städtischen Raum wird die Biodiversität und der Artenschutz gestärkt, der natürliche Wasserkreislauf unterstützt und somit ein Beitrag zur Klimaresilienz der Niers und ihres Umfeldes geleistet.
Wie profitiert der Mensch von der Renaturierung?
Die neue Niersaue bildet einen natürlichen Rückhalteraum. Diese Bereiche tragen zu einem geringeren Wasserabfluss im weiteren Niersverlauf (z.B. bei Starkregen) bei und stärken die Biodiversität sowie den Artenschutz. Im Weiteren unterstützen sie den natürlichen Wasserkreislauf und liefern daher einen Beitrag zur Klimaresilienz der Niers und ihres Umfeldes. Die Umgestaltung liefert zudem die Voraussetzung für einen später verbesserten Abfluss des Rheydter Bachs, der viel Regenwasser aus dem Stadtgebiet zur Niers transportiert. Dieses kann nun besser aufgenommen werden. Aufgrund der hohen Aufenthaltsqualität ist der neue Nierslauf auch als Naherholung für die Bürgerinnen und Bürger ein Gewinn.
Wann erfolgte welche Baumassnahme?
Die abgeschlossene Niersrenaturierung im Bresgespark umfasste folgende Maßnahmen und Ausführungszeitpunkte:
Fragen und Antworten
Warum waren die Bauarbeiten notwendig?
Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie und geänderte Vorgaben zur Einleitung von Niederschlagswasser machten Umbauten im Bresgespark notwendig. Gleichzeitig werden die erfolgten Maßnahmen künftig zum Hochwasserschutz beitragen. Durch die Renaturierung erfüllt der Flussabschnitt ab dem Jahr 2024 die rechtlichen Anforderungen und bietet zudem einen ökologisch wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna.
Warum konnten die Bäume auf den Renaturierungsflächen nicht stehen bleiben?
Ein Eingriff in das bestehende Waldgebiet war notwendig für die neu angelegte Gewässerlandschaft. Bei der Planung des Gewässerlaufs und der Bauabläufe wurde Wert daraufgelegt, dass möglichst viele Baumbestände erhalten bleiben. Nur die Flächen des neuen Niersverlaufs und die erforderlichen Arbeitsbereiche wurden daher von Gehölzen freigestellt. In den nicht beanspruchten Bereichen wurde der vorhandene Baumbestand erhalten. Bei den gefällten Bäumen handelte es sich im Wesentlichen um Pappeln, die aufgrund Ihres Alters windbruchgefährdet waren.
Nach dem im Frühjahr 2024 erfolgten Abschluss der Baumaßnahmen entwickelt sich der Baumbestand im Bresgespark nun nach und nach zu einem standorttypischen Auwald und die zuvor frei gestellten Flächen werden wieder von Bäumen bewachsen.
Was wurde für Tiere getan, die auf der vom Umbau betroffenen Fläche im Bresgespark lebten?
Im Vorfeld der erfolgten Fällarbeiten führten Expert*innen eine Kontrolle der Bäume auf Höhlen durch. Wurden für Fledermäuse, Vögel oder andere Tierarten wichtige Bäume gefunden, blieben diese erhalten oder es erfolgten Artenschutzmaßnahmen zum Umsiedeln. Nur unbewohnte Bäume wurden gefällt.
Zudem hat der Niersverband Fische und Großmuscheln aus dem ehemaligen Nierslauf abgesammelt und wieder in den neuen Niersabschnitt gesetzt.
Wie fügt sich die Renaturierung im Bresgespark in den Masterplan Niersgebiet ein?
Die erfolgten Umbauten im Bresgespark sind Teil des Masterplans Niersgebiet.
Dieser Plan sieht den Umbau der Niers und weiterer Gewässer an vielen Stellen vor. Grundidee des Masterplans ist es, erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Gewässerzustandes und Erfordernisse der Siedlungsentwässerung zu kombinieren. Durch Verzicht auf technische Rückhalteeinrichtungen und die Implementierung von Überflutungsflächen am Gewässer soll die „grüne Aue statt Beton“ entstehen. Die Gewässerumgestaltung im Bereich des Bresgesparks bildet die Voraussetzung, um die Einleitmengen aus dem Regenwasserkanal Rheydter Bach zu erhöhen. Ohne den naturnahen Rückhalteraum wären weitere technische Bauwerke erforderlich gewesen. Die Maßnahmenkombination ist deutlich wirtschaftlicher als die separate Bauausführung und ermöglichte weitere Mehrwerte (z. B. Hochwasserschutz, neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, Landschaftsgestaltung).
Lesen Sie mehr zum Masterplan Niersgebiet - hier in unserem Bildband: